Let’s Do the Time Warp ... Again
mit dem Stück, das auf dem Musical "The Rocks Horror Picture Show" beruht, wurden am 16. Juni die Rommersdorf Festspiele im Englischen Garten der Abtei eröffnet.
Vor einem begeisterten Publikum konnten die beiden Heimbach-Weiser Boris Weber und Tammy Sperlich ihr schauspielerisches Können und ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Immer wieder in unterschiedlichen Rollen erschienen sie auf der Bühne und sorgten damit für einen unterhaltsamen Abend und einen gelungenen Auftakt der Festspiel, die bis zum 12. Juli 2023 dauerten.
Drei Freunde, drei Tenöre - und ein Benefiz
Für Michael Kurz (Bild oben Mitte), einen der drei Tenöre, war das Gastspiel in der Abtei Rommersdorf gleichzeitig ein Heimspiel. Der gebürtige Heimbach-Weiser entführte das begeisterte Publikum mit seinen beiden Freunden Thomas Heyer (Bild oben rechts) und Stefan Lex (Bild oben links) in die Welt der Oper und der Operette. Dabei bewiesen die Tenöre auch ihr schauspielerisches Talent (Bild rechts)
Das Konzert wurde von der Sparkasse Neuwied finanziell unterstützt, sodass die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern des Abends der "VOR-TOUR der Hoffnung für krebs- und leukämiekranke Kinder" zur Verfügung gestellt werden konnten. Sparkassendirektor Dr. Hermann-Josef Richard (2. v. l.) freute sich an die Organisatoren der VOR-TOUR einen Scheck über 7.500 € überreichen zu können.
Christian Ehring - Stand jetzt
Bereits zwei Tage vorher gastierte Fernsehmoderator, Kabarettist, Autor und Musiker Christian Ehring in der Abtei und unterhielt sein Publikum mit scharfzüngigen Beiträgen zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen.
Aaaren und Joyce - monströse BFF's
Auch für die Kleinsten bietet das diesjährige Programm einige sehenswerte Vorstellungen. Den Auftakt machten Boris Weber und Tammy Sperlich mit Stück über eine geheimnisvolle Welt im Schrank von Aaaren. Dabei lernt er Joyce kennen, seine positive Angst, mit der er die Parallelwelt in seinem Zimmer erkundet.
Es leuchten die Sterne
Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys
Vielen Fernsehzuschauern ist er bekannt als Kommissar Felix Murot aus der Krimiserie TAORT. In Rommersdorf bewies er sein Talent als hervorragender Musiker und unterhaltsamer Confèrencier.
Zusammen mit den Rhythmus Boys zog Tukur die Zuhörer im Englischen Garten der Abtei mit Liedern aus den Zwanziger, Dreißiger und Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts in seinen Bann.
"Rainer an der Himmelstür"
Für "Rainer" war es ein Heimspiel. Weniger weil es sich vor der Himmelstür abspielte, sondern mehr weil Boris Weber, der Rainer seine Identität verleiht, in Heimbach-Weis geboren ist und hier lebt.
Er kennt sich also aus, mit den Gepflogenheiten der "Ureinwohner" und weiß sie in brillanter Weise zu persiflieren. Rainer ist durch und durch Fassenachter, auch wenn er mit Möhnen, die doch eigentlich einen wesentlichen Teil (nicht nur) der Heimbach-Weiser Fassenacht ausmachen, seine Schwierigkeiten zu haben scheint.
Die zahlreichen Zuschauer nahmen es (überwiegend) mit Humor.
Max Uthoff - Moskauer Hunde
Scharfzüngig und pointiert spricht Kabarettist Max Uthoff alles an, was in unserer Gesellschaft Relevanz hat. In der Abteikirche Rommersdorf konnten sich die Zuhörer vom gekonnten Balanceakt, zwischen dem Aufzeigen von Missständen und dem Lacher - der einem dabei oft im Halse stecken bleibt - überzeugen. Eben hochkarätige Satire.
Der Regenbogenfisch
Welches Kind kennt ihn nicht, den wunderschön Fisch in den bunten Farben und den leuchtend, glitzernden Schuppen. Ja, er ist ein wenig selbstverliebt und stolz auf seine besonderen Schuppen - auf seinen Schatz - die außer ihm kein anderer Fisch im Meer besitzt. Dafür aber haben andere Freunde, nur er nicht. Erst als er bereit ist, sich von seinem Schatz zu trennen, findet auch er Freunde.
Hervorragend in Szene gesetzt von Boris Weber und Tammy Sperlich, hatten nicht nur die Kleinsten im Englischen Garten ihren Spaß.
"Alte Liebe"
"Bereits Ausverkauft"! war schon im Programmheft zu den Rommersdorf Festspielen 2023 zu lesen. Viele Zuhörer und Zuhörerinnen wollten Mariele Millowitsch und Walter Sittler erleben, wenn sie als Paar nach vierzig Jahren Ehe ihre Sehnsüchte, Empfindungen und alltäglichen Probleme reflektieren.
Nach dem gleichnamigen Roman von Elke Heidenreich und Bernd Schröder wussten die beiden das Publikum in der Abteikirche zu unterhalten.
The Rhine Phillis Orchestra & Les Brünettes
Das war der richtige Rahmen für eine erstklassige Bigband und vier preisgekrönte Sängerinnen, die in der Kirche der Abtei Rommersdorf ein Konzert gaben, das nicht nur unterhielt, sondern auch Musik auf hohem Niveau bot. Die "Jazzabteilung" der Rheinischen Philharmonie und "Les Brünettes" sind ein eingespieltes Ensemble, bei dem aber dennoch die Spontanität und der Esprit des musikalischen Moments nie verloren gehen.
Maybebop - Best off
Seit 2008 sind die Vier ein fester Bestandteil der Rommersdorf Festspiele. Maybebop ziehen die Zuhörer von der ersten Minute des Konzerts an in ihren Bann. Mitreißende Musik, eine perfekte Light-Show und die besondere Aura der Abteikirche Rommersdorf sorgten für einen unterhaltsamen Abend. Die A-Capella Band kennt Rommersdorf und weiß dem alten ehrwürdigen Gebäude mit ihrer Musik einen unvergleichlichen Zauber zu entlocken. Die Zuschauerinnen und Zuschauer dankten es mit stehenden Ovationen und bekamen ihre gewünschten Zugaben.
Maybebop - "Kinderkram"
Am Nachmittag ein Kinderprogramm und am Abend das Programm für die Erwachsenen. Maybebop ist vielseitig und bunt! Aber auch die Jüngsten sind von Anfang an begeistert mit dabei, wenn die Vier ihre Stimmen einsetzen um zu singen oder Geräusche zu imitieren.
Gleich ob der Gesang einer Hyäne oder das Fallen einer Feder, für alles gibt es einen Ton und eine Geste die Maybebop treffen und die die vielen kleinen und großen Zuhörerinnen und Zuhörer begeistern.
Die Piratenprinzessin
Eine spannende Abenteuergeschichte um die Tochter des Piraten Captain White Bird. Lucy, so ihr Name, rettet ihren Vater vor einer Intrige des bösen Affen Mac Monkey. Das Musical der Freien Bühne Neuwied zog trotz hoher Temperaturen viele junge Zuschauerinnen und Zuschauer an. Wieder schlüpften Tammy Sperlich und Boris Weber mit ihren Puppen in verschiedene Rollen und sorgten für einen kurzweiligen und fesselnden Vormittag im Englischen Garten der Abtei.
Molière
Keine Geringeren als Jean-Baptiste Poquelin, besser bekannt als Molière, und "Don Juan" das Synonym für einen Frauenhelden schlechthin, hatte sich das Kölner NN Theater als Protagonisten seiner Aufführung in der Abteikirche Rommersdorf gewählt. Der eine, Molière, der tatsächlich im siebzehnten Jahrhundert in Paris lebte und der andere, Don Juan, seine Romanfigur, die in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Mittelpunkt amouröser Erzählungen in Opern, Theaterstücken und Filmen wurde.
Das Kölner NN Theater versteht es, die Geschichte der beiden Männer zu einem grotesken und gleichzeitig amüsanten Stück zu verweben und dabei immer wieder gesellschaftliche und zeitpolitische Seitenhiebe zu setzen.
Hervorragend die Bühnenkulisse die durch die Architektur des Chorraum der Kirche eine besondere Wirkung entfalten konnte.
"Ich muss raus"
Eine Lesung mit Ulrike Folkerts
man kennt sie als Ludwigshafener TATORT Kommissarin Lena Odenthal. Mit der Lesung aus Ihrem Buch "Ich muss raus" hat Ulrike Folkerts den Schlusspunkt unter die Rommersdorf Festspiele 2023 gesetzt.
Vor dem zahlreichen Publikum, das den Weg in die Abteikirche fand, erzählte die bekannte Schauspielerin aus ihrem bewegten Leben.
Die Stadt Neuwied, als Veranstalterin der Festspielreihe, konnte mit dieser letzten Veranstaltung auf eine erfolgreiche Spielzeit zurückblicken.
Der Englische Garten und die Abteikirche als Spielorte, boten dem Publikum einen imposanten Rahmen und sorgten, neben den Aufführungen selbst, für einen zusätzlichen Wow-Effekt. Nicht wenige Zuschauerinnen und Zuschauer, die zum ersten Mal in der Abtei weilten, haben ihr Interesse an weiteren Besuchen und Führungen bekundet.
(Fotos Wolfgang Hartmann)