Das Erntedankfest der Pfarreiengemeinschaft Heimbach-Weis - Gladbach wurde in diesem Jahr an würdiger Stätte in der Abtei Rommersdorf gefeiert. Der feierliche Gottesdienst in der Abteikirche wurde dabei von etwa 800 Menschen besucht und auch die anschließenden Feierlichkeiten im Innenhof der Abtei fanden einen großen Anklang bei den Gemeindemitgliedern sowie Freunden und Förderern der Abtei. Fördererkreis, Kuratorium der Abtei Rommersdorf-Stiftung und Pfarrgemeinderat hatten sich "ins Zeug gelegt", um dieses Fest auf die Beine zu stellen.
Dabei konnte nicht nur das Erntedankfest feierlich begangen werden, der Termin erlaubte auch die Feier der "Rommersdorfer Kirmes", da früher zu abteilicher Zeit am Sonntag nach Michaelis (29. September) die gehenden Bürgermeister und Flurschützen des Kirchspiels mit Naturalien entlohnt bzw. die neuen in ihre Ämter eingesetzt wurden.
Im Fokus stand der Abschluss der umfangreichen Restaurierungsarbeiten.
Bereits vor einigen Monaten hatten die Glocken der ehemaligen Friedenskirchengemeinde den Weg nach Rommersdorf gefunden. Sie läuten jetzt täglich um 11.45 und 18.45 Uhr, so wie es auch in klösterlicher Zeit der Fall war (siehe Beitrag unter Aktuelles).
Von Juni bis September waren weite Teile der steinsichtigen Kirche (Turm, Chor und Querhaus) eingerüstet, um hier wieder einen Kalkputz mit barocker Fassung aufzubringen. Hierbei wurden an den Ecken des Turmes illusionistische Steinquader aufgebracht. Sie wurden maßstäblich dem Befundbericht des Restaurators Ferdinand Lawen vom 1995 untersuchten Westwerk der Kirche entnommen und geben die letzte Farbfassung der Kirche aus den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts wieder, versetzen also den Besucher nunmehr in die späte Blütephase der früheren Prämonstratenserabtei.
Der positive Abschluss der professionell durchgeführten Baumaßnahme und die neue Ansicht der Kirche gaben Anlass genug, ein ausgelassenes Fest zu feiern. Dabei war, neben dem üblichen Getränkeangebot, der "Ochs am Spieß" ein besonderes Highlight für die Feiernden. Der von der Firma Gottschalk zubereitete Ochse fand bei den Besuchern ausgesprochen positiven Anklang. Auch Restaurator Andreas Hartmann zeigte sich begeistert. Mit seinem Team hatte Hartmann die Wochen zuvor damit zugebracht, Turm und Chorraum der einstigen Abteikirche äußerlich in den Zustand um 1770/75 zu versetzten und damit die barocke Fassade wiederherzustellen. Das äußerliche Erscheinungsbild hat sich durch die Restaurierung enorm verändert und wurde anlässlich des Erntedankfestes und der Rommersdorfer Kirmes erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Auch der Fördererkreis der Abtei Rommersdorf präsentierte sich mit einem Stand und sorgte mit einem breiten Informationsangebot und dem Verkauf des Rommersdorfer Mautapfelbrandes für eine Abrundung der gesamten Veranstaltung. Der Mautapfelbrand fand dabei besonders großen Anklang, jedoch interessierten sich auch zahlreiche Besucher für die Postkarten und Abteiführer von Fördererkreis und Stiftung.
Auf diesem Wege gelang es dann auch den Verantwortlichen, etwa 30 neue Mitglieder für den Fördererkreis zu gewinnen. Insgesamt zogen daher Fördererkreis, Stiftungskuratorium und Pfarreiengemeinschaft eine ausgesprochen positive Bilanz der Veranstaltung. Sie läutete das Ende der Führungssaison am 1. November 2015 ein und stellt den letzten Höhepunkt eines turbulenten und besonders erfolgreichen Jahres für die Abtei Rommersdorf dar.